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Die Ziegelei

Der 1856 geborene Maurermeister Friedrich Senst kaufte die Erdgruben der Familie Friedrich, die eine Ziegelei betrieben hatte, in der Ziegel in Handarbeit hergestellt wurden. Seit Mitte des 14. Jahrhunderts gab es Ziegelbrennöfen in der Gegend. 1883 begann er mit dem Bau eines Wohnhauses und der Errichtung der Ziegelei, die vier Jahre dauerte. Senst hatte selber kein Geld und finanzierte das Projekt mit einem 300 Mark Kredit von der Kreissparkasse. 

1938 wurden bestimmte Produktionsbereiche der Ziegelei automatisiert. Ab dem 1. Januar 1956 gehörte der Betrieb den Vereinigten Ziegelwerken des Kreises Belzig mit Sitz in Niemegk. 1956 waren noch ein Betriebsleiter, eine Köchin und 34 Arbeiter in der Ziegelei beschäftigt. Die Ziegelei blieb der wichtigste Arbeitgeber im Ort, aber die Arbeit dort konnte auch einen hohen Preis fordern. Die Heizer, die mit Kohlenstaub arbeiteten, mussten gefährliche Gase einatmen. Hans Senst starb an Lungenkrebs.

Anfang der neunziger Jahre wurde die Ziegelei geschlossen und durch einen Neubau der Röben Tonbaustoffe auf der anderen Straßenseite ersetzt. Die Firma erwarb auch das Gelände der alten Ziegelei. Versprochen war eigentlich der Erhalt , aber aus betrieblichen Gründen wurde dieses immer wieder hinausgeschoben. Das Geländer verfällt mehr und mehr.

Inzwischen ist die Gemeinde Wiesenburg Eigentümer des Grundstücks. Mit Hilfe von Fördermitteln wäre es sicher möglich, das Areal zu erhalten und wieder für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auch in Reetz mehren sich die Stimmen für einen Erhalt des historischen Betriebes und einer Nutzung als Museum. Und vielleicht finden sich ja einige engagierte Menschen, die dieses Vorhaben und die Hand nehmen und unterstützen.

Hier einige Fotos vom heutigen Zustand der Ziegelei

Quellen:    www.bunkerratten.de

                www.feldbahnseite.de