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Fragt man heute die Menschen auf der Straße, warum Ostern gefeiert wird, kennen die wenigsten die eigentliche Bedeutung. Einige wissen, dass es ein kirchlicher Feiertag ist, viel mehr aber nicht. Dabei ist die Geschichte des Osterfestes ist so alt wie der christliche Glauben. Denn Christen auf der ganzen Welt feiern die Auferstehung Jesu Christi .

Gerade in der heutigen Zeit ist es erschreckend, dass viele Kinder und Jugendliche aber auch so mancher Erwachsene in den christlichen Feiertagen vorwiegend die kommerziellen Seiten sieht. Da gibt es zu Weihnachten teure Geschenke und auch zu Ostern darf es schon mal etwas mehr sein, während man sich früher mit Schokoladenhasen und bunten Eiern zufrieden gab.
Aber man sollte sich die  Mühe machen, dem eigenen Nachwuchs und auch sich selbst die uralten Überlieferungen nahe zu bringen, denn viele der kleinen Wahrheiten und Begebenheiten, die in der Bibel stehen, finden auch Anklang in der modernen Zeit und bei der jungen Generation. So wird an Ostern die Opferung Jesus zu Gunsten der Erlösung der Menschen sowie auch seine Auferstehung vom Tode gefeiert.

 

Geschichte und Traditionen
Ostern wird schon mit dem Aschermittwoch eingeläutet . An diesem Tag beginnt die 40tägige Fastenzeit, die an das Leiden der 40jährigen Knechtschaft des Volkes Israel in Ägypten sowie an die 40 Tage, die Jesus in der Wüste herumirrte, erinnern soll. Auf diese Tage folgt dann der Palmsonntag, an dem Jesus in Jerusalem einzog, predigte und Wunder vollbrachte. Schon eine Woche vor Palmsonntag werden die Kreuze in den Kirchen verhängt und die Altäre zugeklappt. Dies soll an die Leidensgeschichte Christi erinnern.

Am Gründonnerstag nahm Jesus das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern ein. Bekannt ist diese Szene vor allem durch das Gemälde von Leonardo da Vinci. Durch den Verrat eines seiner Jünger – Judas – wurde Jesus von den Soldaten des römischen Statthalters Pontius Pilatus verhaftet. Aber er bekannte sich trotz aller Qualen zu Gott. So wurde er zum Tod am Kreuz verurteilt.

Am darauffolgenden Karfreitag starb Jesu dann am Kreuz . Dieser Tag ist für die gläubigen Christen ein strenger Feiertag, der mit zahlreichen Ritualen wie Kreuzgang, Fasten oder auch Stille verbunden ist. Während die Fastenzeit von vielen unterschiedlich durchgeführt wird, verstummen an diesen Tag die Glocken der zahlreichen katholischen Kirchen bundesweit und auch viele Kirchengemeinden verhüllen dann den Altarraum mit violettfarbenen Tüchern. Der Karsamstag ist dann der Grabesruhe gewidmet. So ist an diesen Tag kein Gottesdienst mit Kommunionfeier, auch die Glocken schweigen. Stattdessen finden sich Gläubige zum gemeinsamen Gebet ein und gedenken dem Tod Jesu Christi.
Der Ostersonntag ist das höchste Fest der Christen, denn dann wird die Auferstehung Jesu vom Tode gefeiert. An diesem Tag finden dann in allen Kirchen wahre Freudenfeste statt, die sich in üppigen Blumenschmuck und strahlenden Altarräumen wiederspiegeln. Als besonderer Brauch wird in den Gottesdiensten mitgebrachtes Essen geweiht und es wird der Ostersegen gespendet. Spätestens dann erklingen auch die Kirchenglocken wieder. Das wichtigste Ereignis für die katholische Kirche ist natürlich der traditionelle Ostersegen "Urbi et orbi", welcher vom Papst nach der Ostermesse im Petersdom verkündet wird.
Selbstverständlich hat der Ostersonntag auch eine nicht-kirchliche Seite: Oster-Eier-Suchen! Und all die vielen tollen Dinge, die man dann mit den Ostereiern anstellen kann. Viele der klassischen Osterbräuche, wie Osterfeuer, Osterwasser, der Osterspaziergang frei nach Goethe und viele andere Traditionen finden ebenfalls am Ostersonntag statt.

Biblische Ereignisse

Nach biblischer Überlieferung waren Frauen, welche Jesu Sterben und seine Grablegung mit angesehen hatten, die ersten, die entdeckten, dass das Grab leer ist. Das ist schon deshalb ungewöhnlich, da Frauen nach jüdischem Recht nicht zeugnisfähig waren. Am frühen Morgen nach dem Sabbat gingen Maria aus Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus zum Grab Jesu. Sie hatten wertvolle Öle dabei, um den Toten einzubalsamieren. Als sie dort ankamen, sahen sie, dass der Stein vom Eingang des Grabes weggewälzt war. Sie gingen in das Grab hinein, doch der Leichnam Jesu war verschwunden.

Ein Engel erschien ihnen und teilte ihnen das Wunder der Auferweckung mit: „Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden; er ist nicht hier." (Markus 16, 6) Er beauftragte die Frauen zum Weiterverkünden der Auferstehung an die Jünger. Erfüllt mit Furcht, aber auch mit großer Freude, liefen sie zu den Jüngern und berichteten ihnen von ihrem Erlebnis. Daraufhin gingen Petrus und ein anderer Jünger zum Grab. Im Grab fand Petrus nur die Leinenbinden und das Schweißtuch Jesu vor. Verwundert kehrten sie nach Hause zurück.

 

Ostergarten

Viele Menschen, die eigentlich nicht gläubig sind oder sich wenig mit den Hintergründen des Osterfestes beschäftigt haben, tun sich schwer mit den biblischen Texten. So hat sich Pfarrer Martin Zinkernagel etwas besonderes für das diesjährige Osterfest einfallen lassen, einen

Ostergarten in der Wiesenburger Kirche. Sozusagen die Passion Christi zum Anfassen.

Am Anfang werden die Besucher von einem Esel begrüßt. Der Boden ist mit Stoffen und Kleidungsstücken bedeckt. Palmwedel rechts und links. An den Wänden hängen Bilder berühmter Männer und Frauen – Idole, denen Menschen zujubeln. Hintergrund ist die biblische Geschichte vom Einzug Jesu in Jerusalem. So etwa wird die erste Station des Ostergartens aussehen, der von Ostern bis Pfingsten in der Wiesenburger Kirche besucht werden kann. Es ist ein Versuch, die biblischen Geschichten um das Leiden und die Auferstehung für die menschlichen Sinne erlebbar zu machen. Entwickelt wurde das Konzept vor 10 Jahren in Baden und hat inzwischen an verschiedenen Orten der ganzen Bundesrepublik seine Nachahmer gefunden. Die Geschichte vom Leiden und der Auferstehung Jesu im Gottesdienst zu hören oder selber zu lesen ist das Eine – der Ostergarten geht einen Schritt weiter. Man kann sehen, hören, fühlen, riechen und schmecken, wie es damals hätte sein können. So können die Geschichten die Besucher noch einmal ganz anders berühren, vielleicht sogar unter die Haut gehen. Dieser erlebnisorientierte Zugang zu den biblischen Geschichten hat schon vielen geholfen, die Geschichten neu zu verstehen.

Folgende Stationen werden aufgebaut:

-   Jesus Einzug in Jerusalem

-         Passahmahl

- Garten Gethsemane

-         Verhaftung Jesu

- Verrat des Petrus

-Verurteilung durch Pilatus

-         Kreuzigung

-Grabeshöhle

-         Auferstehung

 

So sind die wichtigsten Etappen aus dem Leiden und der Auferstehung Jesu begehbar und erlebbar. Gäste können den Ostergarten als Einzelpersonen oder als Gruppe während der offenen Kirche in Wiesenburg besuchen. Gruppen, die eine Führung wünschen, können sich im Pfarramt Wiesenburg unter: 033849/50290 anmelden.