Das diesjährige Reetzer Dorffest begann mit einer Schweigeminute für die 3 Todesopfer des schweren Verkehrsunfalls bei Reppinichen, dabei auch für den Reetzer Feuerwehrmann Göran Iversen. Gemeinsam mit den Mitorganisatoren hatte man sich entschlossen, dass Dorffest trotzdem durchzuführen. Das war sicher auch im Sinne des Feuerwehrkameraden und dessen Familie, die sich in den vergangenen Jahren stets selbst mit viel Herzblut in die Veranstaltung eingebracht haben, meinte Ortsvorsteherin Marion Gante. Es bedurfte jetzt zwar einiges an Organisationstalent um die Ausfälle zu kompensieren, aber jeder, der angesprochen wurde, erklärte sich sofort bereit zu helfen. Dafür dankte die Ortschefin nochmals in ihrer Begrüßungsrede und natürlich auch allen anderen fleißige Helfern, den Kuchenbäckerinnen, Anett Blasche für die tolle Blumendeko im Zelt, allen, die dieses am Vortag aufbauten  und natürlich auch Gastwirt Rainer Hübner, der die durstige Schar bei dieser Tropenhitze bestens versorgte. Beim Festzelt hatte man diesmal die Seitenwände weggelassen, um wenigstens einen Luftzug zu erhaschen. Darüber war sicher auch das Jugendblasorchester Wiesenburg unter Leitung von Horst Bendyk nicht böse. Gut gefallen hat den meisten, dass nicht nur typische Blasmusik gespielt wurde, sondern auch Musical und Schlager. Höhepunkt war aber sicher der gemeinsame Gesang der Brandenburger Hymne „Märkische Heide“ mit der Reetzer Singegemeinschaft und dem gesamten Publikum. Und natürlich durften auch die Kinder des Ortes nicht fehlen, die Kita „Zwergenland“ erfreute mit Liedern und Tänzen, die beiden kleinen Tänzerinnen, die schon öfter Auftritte im Ort hatten, waren auch wieder mit dabei!

Die Wettbewerbsstände wurden diesmal etwas abseits aufgebaut, weil es dort etwas schattiger und luftiger war. Trotzdem trieften alle aus sämtlichen Poren – nur den Kindern schien es egal zu sein. Sie vergnügten sich auf der Hopseburg und waren vom Büchsen werfen gar nicht mehr wegzukriegen. Diesmal gab es nicht alle üblichen Disziplinen der Dorfmeisterschaften, dafür aber zusätzlich ein kleines Familiensportfest. Eltern und Großeltern konnten sich mit den Kindern und Enkeln beim Eierlaufen und Büchsen werfen messen. Sackhüpfen und Seilspringen wollte man bei der Hitze niemandem zumuten. So wurden nur in diesen beiden Disziplinen die Familiensieger gekürt. In Abwesenheit des Seriensiegers Steffen Kühne gab es diesmal einen neuen Meister im Wettnageln. Nur 4,8 Sekunden benötigte Bernd Allrich, um den 100er Nagel ins Holz zu treiben. Aber auch die Zeit der Frauen kann sich sehen lassen – 7,8 Sekunden standen am Ende für Nancy Friedrich zu Buche. Für die ersten Plätze gab es neben dem Preis, den sich jeder aussuchen durfte, eine Flasche Sekt. So manchem fiel da die Entscheidung nicht einfach und die bessere Hälfte wurde um Rat gefragt. Die abendliche Disco war gut besucht. Das Gewitter in der Nacht brachte nur wenig Abkühlung. Allerdings hatte der Wind etwas aufgefrischt. Zumindest für Pfarrer Stefan Schönfeld war der Gottesdienst eine Premiere, zum ersten Mal hielt er diesen, begleitet von Erhard Loth an der Orgel, im Zelt ab. Letzterer hatte in weiser Voraussicht einige CDs eingepackt und so spontan ein wenig Musik zum Frühschoppen gemacht. Inzwischen hatten sich auch die Fußballer vorbereitet – das Warmmachen konnte bei den Temperaturen getrost ausfallen. Dafür standen Wassereimer und Getränke zur Abkühlung bereit. Es hieß wieder einmal Alt gegen Jung. Beim regulären Spiel triumphierten die Jungen, beim Elfmeterschießen setze sich die Erfahrung durch und die Alten hatten die Nase vorn. So gingen mit anschließendem kühlen Bier und Gegrilltem 2 heiße, aber auch tolle Reetzer Dorffesttage zu Ende!

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